Mit anderen Mitteln
Spezielle Arbeitsumgebungen erfordern besondere Lösungen. Und die Magnetresonanztomographie (MRT) schafft eine sehr spezielle Umgebung für Kontrastmittelinjektoren wegen der hohen elektromagnetischen Feldstärken.
Unser Kunde, die E-Z-EM in New York, hatte bereits Kontrastmittelinjektoren für die Computertomographie im Programm. Jetzt wollte er sein Geschäftsfeld auf MRT erweitern.
Gemeinsam haben wir einen Weg gefunden, sowohl das Magnetfeld als auch die bestehenden Patente zu anderen Produkten und Lösungen zu umgehen.
Ein genialer Coup in fünf Akten
Die Herausforderung
Die Motoren herkömmlicher Kontrastmittelinjektoren induzieren wie alle Elektromotoren ein Magnetfeld. Und das verändert das MRT-Bild des Patienten. Die MRT-Bildgebung wiederum stört durch sein starkes Magnetfeld die Elektronik im Kontrastmittelinjektor, was zu fehlerhafter Abgabe von Kontrastmittel führen kann.
Um das zu vermeiden, schirmte der Wettbewerber den Motor und die Elektronik durch Metallplatten ab; diese Methode war bereits patentiert. Diese Abschirmkapazität hat jedoch ihre Grenze. Bei MRT-Feldstärken über 4 Tesla, die ein präziseres Bild liefern, ist sie sogar wirkungslos.
Die Lösung
Statt eines herkömmlichen Motors haben wir einen hydraulischen Antrieb entwickelt. Er funktioniert mit Öldruck und erzeugt kein Magnetfeld - eine Weltneuheit im Bereich der MRT-Injektoren.
Parallel dazu haben wir eine Elektronik entwickelt, die die MRT nicht stört, weil die Platine keine Störsignale abstrahlt. Damit funktionierte das Geräte als erstes auch bei hohen Feldstärken bis zu 9,4 Tesla.
Die Zweifel
Die Anwälte des Kunden hatten erhebliche Zweifel daran, ob unser Konzept an den bestehenden Patenten vorbeikommt. Nach dreitägiger Verhandlung war aber klar: es kommt vorbei. Jetzt bezweifelte der Kunde aber, dass das Gerät überhaupt funktionierte. Schließlich war noch nie eines gebaut worden.
Der Beweis
Innerhalb von drei Monaten haben wir mit handelsüblichen Mitteln ein Proof-of-Concept erbracht, der die Anforderungen erfüllte. Dieses Gerät war natürlich noch groß wie ein Kühlschrank. Jetzt kamen allerdings unserem Kunden Zweifel, ob das Gerät wie besprochen auf PC-Größe würde schrumpfen können.
Diesen letzten Beweis haben wir innerhalb von 18 Monaten geliefert: das komplette System inklusive CE- und FDA-Zulassung.
Das Happy End
Der EmpowerMR® funktionierte. Und zwar so gut, dass der weltgrößte Kontrastmittelhersteller, Bracco Injeneering S.A., gleich das ganze Unternehmen kaufte, um sich die Rechte an dem Gerät zu sichern.
Seitdem ist das Gerät weltweit und überall im Einsatz. Ein Redesign war erst nach 10 Jahren durch Abkündigung einiger Bauteile nötig. Und bis heute ist das Geräte das Einzige nach dem benannten Prinzip.
Referenzen: BRACCO
BYTEC ist ein kompetenter Life-Cycle-Partner für Medizinprodukte. Von der Konzeptskizze über die Produktentwicklung bis zur Markteinführung hat es nur zwei Jahre gedauert. Und bis heute ist der Injektor von EmpowerMR® eine zuverlässige Plattform für die MRT-Bildgebung.
Bob Williams