Die Kraft der Wärme
Die herkömmlichen Methoden in der Krebsbehandlung – Strahlen- und Chemotherapie – haben erhebliche Nebenwirkungen. Und beide stoßen immer mehr an ihre Grenzen.
Eine erhöhte Temperatur in den Krebszellen kann helfen, die Wirkung der klassischen Therapien zu verstärken und Nebenwirkungen zu reduzieren. Um diese Hyperthermie punktgenau zum Tumorgewebe zu bringen, haben wir das Tumor Cell Solution System (TCS) entwickelt.
Das Wirkprinzip
Krebszellen zeigen eine gesteigerte Aktivität. Sie sind sozusagen hyperaktiv und stehen unter permanentem Stress. Chemo- oder Strahlentherapie vermehren diesen Stress zusätzlich, was letztlich zum Zelltod führt.
Die Hyperthermie nun erhöht diesen Stress ebenfalls, indem ein künstliches Fieber genau in diesen Zellen erzeugt wird. Nebenwirkungen: keine. Damit sind für die gewünschte Wirkung der klassischen Therapie geringere Strahlen- oder Zytostatika-Dosen notwendig. Und das bedeutet geringere Nebenwirkungen.
"Um die Anforderungen an ein Medizinprodukt weltweit erfüllen zu können, brauchen wir einen Partner, der all diese unterschiedlichen Anforderungen schon in der Entwicklung mitdenkt. Da ist die BYTEC sehr gut aufgestellt."
Christian Hartmann
Geschäftsführer, Celsius42 GmbH
Hyperthermie auf den Punkt gebracht
Die technische Lösung
Das TCS erzeugt im Patienten ein sogenanntes kapazitives Wechselfeld. Dazu werden Radiowellen mit bis zu 500 Watt zwischen zwei aktiven Elektroden durch den Körper geleitet. Durch die unterschiedliche Größe der Elektroden kann das Zielgebiet präzise erwärmt werden.
Durch diese Menge an Energie könnte es aufgrund der Schweißbildung auf der Haut zu Verbrennungen kommen. Um das zu vermeiden, sind die Elektroden wassergekühlt.
Die einfache Anwendung
Die Radiowellen stellten uns aber vor eine weitere Herausforderung. Denn diese können Geräte in der Umgebung stören. Man könnte den Raum abschirmen, aber die Kosten wären sehr hoch. Deshalb haben unsere Techniker das Gerät so eingestellt, das es exakt auf einer freien Frequenz läuft. Dadurch lässt es sich ohne weiteren Aufwand in jeder Arztpraxis aufstellen.
Ein weiterer Fokus der Entwicklung lag auf einer einfachen Handhabung im Alltag. So lässt sich das TCS mit wenigen Handgriffen individuell auf den Patienten einstellen. Die Software sorgt für eine intuitive Steuerung und Überwachung und eine einfache Patientendatenverwaltung.
Die klassischen Hürden
Trotz weltweiter Erfolgsmeldungen ist die Hyperthermie bisher von der Schulmedizin nicht anerkannt – geschweige denn Teil der Regelversorgung. Der Grund: Es gibt nur wenige klinische Studien über die Wirksamkeit.
Das aber liegt in der Natur der Sache: Für jede Kombination aus Tumorart und Zytostatika oder Strahlung müsste eine separate Studie geführt werden.
Das Licht am Horizont
Doch auch in der Schulmedizin ist man mittlerweile offener für neue Wege, da die klassischen Methoden ausgereizt sind. Ungeachtet dessen hat sich die Wirksamkeit des Systems bewährt, denn das TCS wird bereits weltweit von vielen Medizinern eingesetzt. So ist die Charité Berlin ebenfalls auf das Gerät aufmerksam geworden. Zusammen mit Celsius42 will man nun neben den Erfolgen in der Praxis auch den wissenschaftlichen Nachweis liefern.